das ozeanische der liebe

wir liegen seit stunden nebeneinander auf dem bett, erzählen ab und zu ein wenig. die kleine nachttischlampe ist das einzige licht, von irgendwoher aus der wohnung kaum hörbare radiomusik.

irgendwann verstummt das gespräch, ich schließe meine augen und drifte ganz langsam ab in eine dunkle traumwelt. du liegst neben mir...groß, schwer, weich. mit deinen gedanken die du nur selten teilst. mit diesem schwermütigem herz das die anderen oft hilflos macht, mir aber von anfang an tief vertraut war.
mit deiner ablehnung gegenüber deinem körper, deinem gesicht, allem was dich ausmacht, mit deiner depression, deiner traurigen lebensgeschichte, deiner einsamkeit, deiner angst und zurückgezogenheit vor menschen denn sie können dir alle weh tun. du fühlst dich schon lange zerstört, kannst keinen schmerz mehr ertragen ohne endgültig zu zerbrechen. du bist eine millionen brüche.
ich werde wach ohne zu wissen warum. unsere blicke kreuzen sich, weichen einander aus, treffen sich erneut. dann roll ich mich einfach auf die seite, den rücken dir zugewandt.

du kannst nicht wissen und du sollst niemals erfahren wie wunderbar ich dich finde.
ich werde nie vergessen wie du mir vor jahren voller abscheu ein: "wir werden NIE mehr als freunde sein" entgegen spucktest.
wie du anderen mädchen hinterher gelaufen bist die nichts von dir wissen wollten. tollen, besonderen mädchen wie du meintest. ich war immer einfach nur ich und das hat dich niemals mehr als freundschaftlich interessiert. wenn ich dran denke, hab ich einen kloß im hals ... also versuche ich weiter zu schlafen.

dann kuschelst du dich an meinen rücken, schließt deine arme um mich. ich atme tief ein und aus. es ist als zöge jemand einen stecker, ich falle in mich zusammen. war dir noch nie so nah. deine wärme, deine größe, deine dunkelheit löschen alles aus. du nimmst meine hand. ich fahre mit meinen fingern vorsichtig über deine haut, immer und immer wieder. wir können einander nicht ansehen.

und als es draußen langsam hell wird, löscht du das licht.
deine hand streicht vorsichtig über meinen kopf, fährt durch meine haare. immer und immer wieder während du mich eng umschlungen hältst. ich drehe mich zu dir, wir liegen stirn an stirn und trauen uns immer noch nicht in die augen zu schauen. ich spüre deinen atem so nah und irgendwann, lichtjahre später berühren sich unsere lippen so vorsichtig das ich endgültig untergehe...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

für später

your oldest fears are the worst

durch einen spiegel..