ben

ich kenne diesen jungen schon seit einigen jahren und es ist immer wieder so, das er mich ratlos macht. ich kenne diesen jungen und es ist immer wieder so, das ich an seiner seite sitzt und wenn ich erst da sitze befällt mich etwas aus seinen augen, etwas aus ihm in vielen millionen partikeln die sich auf mich legen und mich verändern, ganz komisch verändern. wir sind freunde, wir sehen uns ab und zu. gelegentlich. manchmal nervt er oder ich kann mit ihm nichts anfangen. manchmal denke ich, das er ziemlich eklig ist. man kann sich gut über ihn ärgern. er ist ziemlich einzelgängerisch und hatte noch nie eine freundin. wörter die man selten verwenden kann, treffen auf ihn zu - wie linkisch. er lebt in absoluter ablehnung zu sich und seinem körper der neben einer köstlichen rundlichkeit ihn mit krankheiten straft deren disfunktionales wesen er voll und ganz in sein selbstbild integriert hat. er ist teil einer familie aus menschen die sich wohl im intellekt und der lebensführung ähneln, mit ihm aber nichts gemeinsam haben. er ist ein kleiner bruder, er ist ein sohn und er ist ein undefinierbares gegenüber für einen vater der im wesentlichen alle kriterien erfüllt um ihn in einem mangel aufwachsen und leben zu lassen. er müsste der große bruder sein aber er ist der kleine. sie wohnen auf einem kleinen dorf, er ist belesen und obwohl einige jahre jünger als ich mir oft überlegen. er ist klug und er ist allein. er war es immer gewesen. er kennt es nicht anders.
er träumt von liebe, er träumt von frauen. ich weiß nicht ganz was genau aber ich glaube, neben den praktischen gedanken sind es ganz unschuldige. er träumt von nähe und gemeinschaft. vom nebeneinander liegen, davon eine hand zu halten, vom aneinander denken, sich vertrauen und mit ihr zu erzählen.er hat immer pech gehabt. manchmal kann es ein trost sein, zu spekulieren warum dinge geschehen die weh tun. aber letztlich muss man mit ihnen leben, so wie sie sind.so wie sie sind. von manchem weiß er zuviel, von anderem garnichts. er weiß nicht wie schön seine stimme immer wieder in meinen ohren klingt. obwohl ich ihn schon solange kenne. er hat wirklich eine richtig schöne stimme. sie ist klar und deutlich, sorgfältig und warm. in seiner stimme, in seinem tonfall, seiner artikulation und der ganzen klangfarbe steckt soviel von ihm was er nicht weiß und ich nicht sagen kann. er kennt mich schon seit eine paar jahren und er sagt ich hab mich nicht verändert. ja, er sagt ich hab mich nicht verändert in all den jahren.

dabei war das einzige, was all die jahre in mir gleich blieb vielleicht er und das ich ihn immer so mochte. 

Kommentare

  1. schöne Worte, die du für ihn findest. Manche Menschen passen nicht in das 08/15-Schema unserer Gesellschaft und das ist auch gut so...
    saludos
    maría

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  2. schöne Worte, die du für ihn findest. Manche Menschen passen nicht in das 08/15-Schema unserer Gesellschaft und das ist auch gut so...
    saludos
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