...

Einer den ich kenne, den ich kannte, nimmt wieder drogen. Nimmt seine Psychopharmaka warscheinlich nicht mehr, ist verspult bis zum anschlag, sieht feinde in seinen freunden und wittert verschwörung am einzigen ort, wo er sicher ist.
Und man fragt sich nur "warum?". Er war jahrelang clean. Er war eine der wenigen die damals, als ich in die selbsthilfegruppe kam, freundlich auf mich zuging, mir seine hand reichte. Ich kenne ihn in seiner seltsamen tragik, in seiner lebensgeschichte die ihn soviel schmerz und krankheit hat tragen lassen, eine last mit der letzlich jeder allein ist auch wenn diese feststellung schwer zu aktzeptieren ist. Wohl am meisten für die, die diesen mensch lieben oder in freundschaft verbunden sind, kameraden, gefährten, leidensgenossen, all das was wir sind in unserem gemeinsamen nenner, der sucht.
Und trotzdem kann ich ihn verstehen. In dem wunsch endlich mal ruhe, ein wenig ruhe im kopf zu haben, sich nicht spüren zu müssen, einmal davon eine pause zu haben. Ich kann es verstehen, vor allem in den momenten in denen ich mich selbst zurück sehne nach der zeit die mich all das anhalten lies und mir pause vom aushalten gab,  die drogen und die watte in die sie einen packen, die distanz zur welt, die endlose distanz zu mir selbst, sie fehlt und ich verstehe, die, die sie nicht loslassen können. Wer mich heute, in diesem moment fragt, warum ich keine drogen nehme - was soll ich dem antworten? Ich weiß es nicht. Heute habe ich keinen besonderen Grund, es geht gerade nicht um hoffnung. Heute ist vielleicht mein freund mein einziger grund, das ich weiß was für einen schaden ich in seiner seele anrichte, es sind die tage an denen ich kein bewusstsein für meine selbstsschädigung habe. Ich halte sie aus und gehe weiter so gut ich kann.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

für später

your oldest fears are the worst

durch einen spiegel..