weil und wegen...mit den gefühlen zu leben

und wenn er erzählt, sind seine worte oft die entsprechungen meiner gedanken denn in der krankheit sucht sind wir brüder und schwestern mit zu ähnlichen geschichten und erfahrungen.

einer von den wochentage, an denen er wieder die schnauze voll von der arbeit hat. wir liegen auf der couch, hatten etwas sex, chillen und schauen an die decke. er erzählt von früher, aus einem leben das ich mir nicht vorstellen kann. es ist trüb und düster. ein wunder das er jetzt so neben mir liegt, noch so ein schöner anblick ist und diese wärme in seinen augen scheint in ihrer unbedarfheit aus einer quelle gespeist, die sich jenseits seiner person und seiner geschichte befindet.

er sagt: "ich habe drogen genommen weil ich leben wollte. und das konnte ich nicht mit den gefühlen, die ich hatte".
auch ich konnte nicht in dieser welt in der ich lebte, ich konnte nicht aus dieser welt in der ich lebte, ich konnte nix und ich wollte viel gemessen an den möglichkeiten die es tatsächlich gab. aber dann fanden die drogen und ich einander und endlich, endlich schien etwas zu passen und zu funktionieren. es gab nun etwas, das für mich funktionierte!
zum ersten mal.
ich verstand und meine verbundenheit zum konsum erreichte eine tiefe in mir von der ich nichts wusste. so durchdrang sie meinen geist und machte mich krank. sucht ist eine geisteskrankheit. ich weiß nicht wann mir das so richtig bewusst wurde. ich frag mich wann dir das so richtig bewusst wurde.
wir liegen in unterhosen nebeneinander und du sagst, all das sei abgeschlossen. überwundene vergangenheit, verlassener lebensweg. auch wenn du ihn nicht mehr spürst ist mir der albtraum dieser tage zu deutlich greifbar, die bedrohung und der schrecken ein spiegel mein gesicht.

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